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  1. An Pfusi Den Namen "Pfusi" hörte ich zum ersten Mal am 17.7.2005. Da veröffentlichte er seinen allerersten Cache, den Rötelstein (GCGFB7). Zu jener Zeit war mir noch jeder FTF ein Erlebnis und drum stand ich an jenem Morgen im Wald, sammelte die Daten, rechnete und suchte - ausgiebig. Voyager78 tauchte auf. Wir suchten zusammen, aber vergeblich. Es stellte sich dann heraus, dass Pfusi in der Cachebeschreibung im englischen Text zwar die richtige Rechenformel, im deutschen Text aber eine falsche stehen hatte. Wer rechnet mit Solchem? Der FTF war futsch. Persönlich traf ich ihn erst am 6.1.2007 am Königskuchen Event (GCZYFW). Unsere lange und erfolgreiche Zusammenarbeit begann bei meinem ersten Cache in Frankreich, dem GC1MDXY, einem Event im Doubs-Tal am 9.5.2009. Am Event-Ort verabredeten sich Pfusi und ich, uns für eine Cache-Runde zusammen zu tun und klapperten zusammen 16 Caches erfolgreich ab. Es wurden dann zwischen 2009 und 2019 etwa 120 gemeinsame Touren und über 1600 gemeinsam gefundene Caches. Viele Runden machten wir mit den Velos. Am Ende schaffte sich Pfusi noch ein eBike an. Wichtig waren Pfusi Statistiken und besondere Caches. Er bemühte sich, die 366-Tage-Statistik nicht nur einmal, sondern mindestens zwei Mal zu erfüllen. Die "Alle Gemeinden eines Kantons"-Challenges reizten ihn. Wir waren mehrmals unterwegs, um alle Gemeinden der Kantone Thurgau, St.Gallen, beider Appenzell, Glarus, Basel und dann auch Liechtensteins einzusammeln. Da gab es kein Halten. Am 25.5.2017 zum Beispiel begannen wir die Tour um 9:15 beim GC4VW21 und beendeten sie am folgenden Tag um 3:50 beim GC6VPYB in Gommiswald, nach 32 gefundenen und mehreren nicht gefundenen Caches. Am folgenden Tag ging's gleich weiter mit weiteren 30 Gemeinde-Caches. Und am 3.6.2017 erledigten wir den Rest und packten auch den "Challenge - 366 Funde nach Funddatum" (GC5J4XR) mit dazu. Angefangen hat Pfusi am 19.6.2005 mit dem GCNK9A "Wagenburg", noch ohne GPS. Der ist gleich bei ihm um die Ecke. Mit grossem Vergnügen hat Pfusi vom "Salto Grande" (GCTV4P) in Argentinien erzählt, weil er da den FTF erzielt hat, 13000 km von zu Hause. Ich weiss nicht mehr genau, ob er in diesem Cache einen Migros-Sack gefunden hat, von dem er belustigt erzählt hat. Auf seiner Tour in Namibia 2008, so erzählte er jeweils, habe er den Carchauffeur seiner Reisegruppe etwas bezirzen müssen, damit dieser einen kleinen Umweg zu einem Cache fährt. Schliesslich habe sich die ganze Reisegruppe über den Umweg gefreut. - Danach hat er in mehreren Ländern gecacht, insgesamt in 25. Pfusi war ein guter Ingenieur und gefitzter Rätsellöser. Insbesondere mit Enigma kannte er sich bestens aus. Ich wandte mich in Enigma-Fragen immer an ihn. Was mache ich nun in solchen Fällen? Muss ich mich selber in die Enigma-Technik weiter einarbeiten? Ausserdem war er musikalisch. In seiner Jugend habe er Querflöte gespielt. Musikkenntnisse helfen bei einigen Mysteries. Bei mehreren kniffligen Caches waren zur Lösung seine schlauen Methoden gefragt. Unser Vorgehen zum Beispiel beim Nifeliseich (GC21QK7) und bei Caches mit nötigem, aber fehlendem Code, haben wir immer gerne erzählt. Pfusi hatte ein gutes Namens- und Ortsgedächtnis, das uns oft von grossem Nutzen war. Von mir kann ich ein gutes Namensgedächtnis nicht behaupten. Wen frage ich nun, wenn ich einen wichtigen vergessenen Namen wissen muss? Er war bildungsbeflissen. Bevor er von seiner Arbeitsstelle als Programmierer in Urdorf zur Prüfmaschinenfirma in Löhningen wechselte, besuchte er eine mehrwöchige Ausbildung in Windows.Net und C#. Und als er in Löhningen arbeitete und schon mal in der Nähe war, übernahm er die Ausrichtung der Schaffhauser Stammtische, von 2017 bis zum Ausfall der Stammtische wegen Corona beziehungsweise der Übergabe an seine Nachfolgerin. Als geselliger Mensch fehlte er an kaum einem Event oder Stammtisch, er brachte es auf fast 650 im In- und Ausland und war damit zumindest Vize-Schweizermeister oder nah dran. Auch wenn es ihm manchmal zeitlich nur noch zum Aufräumen reichte; auch das zählt. Bei keinem Grillevent tauchte er ohne seine zwei grossen Steaks auf und zwischendurch knabberte er an einem Busch Rüebli. Eine seiner Lieblingsaussagen, wenn nach einem vergangenen Datum gefragt wurde, war: "1291". Das muss wohl nun ich jeweils übernehmen. Eine Eigenschaft blieb ihm zeitlebens. In den vielen Taschen seiner Cacherkleidung herrschte nicht immer strenge Ordnung. Ich kann nicht zählen, wie oft er nach einem Ausflug die Autoschlüssel suchte. Erstaunlicherweise fand er sie aber immer, einmal allerdings nur unter erschwerten Umständen. Beim GC2X5P7, als dieser noch ein waschechter Nachtcache war, waren wir etwa zwei Stunden durch den dunklen Wald getigert, als uns die Leuchterli ausgingen. Ich ging voraus, um die nächsten zu suchen, Pfusi wollte inzwischen an Ort suchen. Als ich nach einiger Zeit, ohne weitere Leuchterli gefunden zu haben, zurück war, hatte Pfusi alle seine Tascheninhalte auf einen Haufen geleert. Es fehlte ihm der Autoschlüssel. Das ist nun etwas unangenehm, nachts um 22 Uhr, über 100 Kilometer von zu Hause. Wir beschlossen, dass ich vorwärts zum Parkplatz ginge und von da den ganzen Weg vorwärts absuchen sollte. Es war April und das Herbstlaub nicht mehr ganz so dicht. Pfusi sollte den Weg rückwärts absuchen. Weil aber ein Unglück selten allein kommt, ging ihm das Taschenlampenlicht und dann auch das Smartphone-Licht aus. Immerhin fand ich beim Parkplatz in der Nähe des Autos einen Schlüssel am Boden liegend. Er passte zum Auto. Ich glaube, es war auf einer unserer Touren in Frankreich auf einer langen Wanderung. Ich ging, absichtlich, hinter ihm, denn ich traute der Einrichtung seiner Taschen nicht so recht. Tatsächlich fiel ihm eine 50er-Note aus der Tasche, die ich hinter ihm einfach aufheben konnte. Ob ihm das Portemonnaie vorher oder nachher aus der Tasche gefallen ist, weiss ich nicht mehr... Weil wir öfters an Sonntagabenden in seinem Auto nach Hause fuhren, kenne ich die Radiosendung Zambo, die Pfusi am Autoradio standardmässig eingestellt hatte. Er mochte diese Sendung. ;-) Er war auch ein fast überkorrekter Verkehrsteilnehmer. Wenn er einen Ort zum Anhalten oder Parkieren für nicht ganz lupenrein hielt, dann tat er das nie und ging lieber 300 Meter zu Fuss. Er stieg nie aufs Velo, und wollte er auch nur 200 Meter fahren, ohne dass er den Helm aufsetzte, und war es auch noch so heiss. Immerhin brauchte er auf seine Frisur keine Rücksicht zu nehmen. Zu jeder Velofahrt hängte er sich einen Riesenrucksack an. Wahrscheinlich vorallem wegen dem Futter. Gebraucht hat er daraus sonst fast nie etwas. Er war ein hilfsbereiter und guter Kamerad.
    1 Punkt
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