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Wildhüter sind jetzt auch Geocacher!


mkuya

Empfohlene Beiträge

Dieses Email habe ich heute morgen erhalten:

 

 

 

Mysterycache in Wildruhezone


Sehr geehrte Geocacherinnen und Geocacher

Das Amt für Wald und Landschaft (AWL) des Kantons Obwalden hat festgestellt, dass auch hierzulande die moderne Schnitzeljagd zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Es freut uns, dass Sie als Naturfreund die schönen Plätze des Kantons besuchen oder andere Besucher an Ihre Geocaches locken. Durch das Suchen und Verstecken von Geocaches werden Wildtiere und andere Naturwerte teils ungewollt beeinträchtigt. Daher hat das AWL, welches für den Schutz von Landschaft und Natur zuständig ist, die versteckten Geocaches innerhalb des Kantons analysiert.

Die Analyse hat ergeben, dass Ihr Mysterycache (Der verschwundene Skilift) in einer Wildruhezone liegt, welche im Beschrieb des Geocaches nicht erwähnt wird. (Link zur Karte der Wildruhezonen unterhalb)

http://www.ow.ch/dl.php/de/533e6b14189ae/snp_wiru_gross_20140403.pdf

Gemäss Art. 1 des Reglements über die kantonalen Wildruhezonen vom 15. November 2011 haben Wildruhezo-nen folgendes Zweck und Schutzziel:

“Die Wildruhezonen haben zum Ziel, wichtige Lebensräume, insbesondere Wintereinstands-, Aufzucht- und Brutgebiete für wildlebende Säugetiere und Vögel, vor Störungen durch das Ausüben von Sport- und Freizeitaktivitäten zu schützen.“

Im Art. 3 wird bezüglich Weggebot folgendes festgehalten:
“Die Wildruhezonen dürfen in der Zeit vom 1. Dezember bis 30. April, die Wildruhezonen Nr. 1 bis 7 vom 1. Dezember bis 15. Juli nur auf den in den Plänen der Wildruhezonen gekennzeichneten Wegen betreten werden. Das Verlassen dieser Wege ist untersagt.“

Diesbezüglich fordern wir Sie höflich dazu auf, dass die Wildruhezone in der Beschreibung des Geocaches (Der verschwundene Skilift) mit der festgelegten Sperrzeit vom 1. Dezember bis 30. April bzw. 15. Juli erwähnt und während dieser Sperrzeit der Cache auf der Website deaktiviert wird.

Falls die geforderten Massnahmen bis 30.11.2014 nicht ausgeführt werden, wird die Löschung des Geocaches bei Groundspeak, den Inhabern von Geocaching.com, beantragt.

Bevor Sie einen weiteren Geocache anlegen, konsultieren Sie bitte folgende Karte:

http://map.gis-daten.ch/ow_natur_landschaftsschutz

Innerhalb des Themenbaumes der Karte können alle relevanten Layer bezüglich Naturschutz und Wildruhezonen abgerufen werden. So können Sie sicherstellen, dass keine geschützten Naturwerte beeinträchtigt werden. Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen weiterhin gute Erlebnisse in der Natur Obwaldens.


Freundliche Grüsse

Peter Lienert, Amtsleiter



Amt für Wald und Landschaft AWL
Flüelistrasse 3
6060 Sarnen
Postadresse: Postfach 1163, 6061 Sarnen
Tel. 041 666 63 22, Fax 041 660 95 77
wald.landschaft@ow.ch
www.wald-landschaft.ow.ch

User's Profile: http://coord.info/PRAMDF9

------------------------------------------------------------

 

Allerdings muss ich sagen, dass der Final meines Caches ausserhalb der markierten Zone liegt, also kann die "Analyse" des Amtes nicht

sehr genau sein.

 

Habt ihr auch schon solche Mails bekommen?

 

Gruss

 

Mkuya

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Ja, auch ich habe im August dieses Mail erhalten, und ich fand das eigentlich sehr nett. Auch ich hatte das Gefühl, dass zwei meiner beanstandeten Caches ausserhalb liegen. Auf meine Intervention hin, erhielt ich eine erklärende Antwort (einer lag unmittelbar an der NW-Schutzzone, einen haben sie falsch eingestuft). Ich habe bei den beanstandeten Caches einen entsprechenden Text ins Listing gesetzt und OK war's. Ich erhielt dafür sogar ein Dankeschön vom Amt! Jetzt muss diese Caches halt vom 01.12. bis 30.04. jeweils schliessen, was für mich kein Problem darstellt, da sie im Winter so oder so praktisch nie gesucht werden (Schnee).

 

Dein Final, Mkuya, liegt nicht in der Wildruhezone, das habe ich gesehen. Aber er liegt in der Wildschutzzone, welche eigentlich mehr zulässt. Vielleicht wissen die Leute vom AWL OW aber auch nicht, wo deine Dose liegt. Sicher hilft dir ein entsprechendes, klärendes Mail. Ich habe diese Leute wirklich als sehr nett und einsichtig erleben dürfen.

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Danke für die Information! Das war wichtig.

 

Nun - vorab erstmal die Dosis "Moralin":

Wer die Bewilligung bei den zuständigen Grundeigentümern einholt, wird ziemlich sicher von solchen Auflagen erfahren. :bag:
Es ist aber sicher nicht auszuschliessen, dass ein Pächter / Besitzer vergisst zu informieren, oder es gar selber nicht weiss.

 

Schwierigkeit

Die Schwierigkeit hier ist sicher, dass genau diese Wildruhezonen auf dem maps.admin.ch nicht enthalten sind. Seitens der Reviewer sind wir schon seit Monaten mit dem BAFU in Kontakt, um genau dies zu verbessern.

 

Frage

Daher an die Frage von mkuya anknüpfend: Wer weiss von weiteren GIS-Quellen, wo diese Zonen wie bei Obwalden einsehbar sind?

Wäre toll, wenn diese hier gepostet würden

Bearbeitet von Riepichiep
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Auch ich finde den Umgangston sehr freundlich und angemessen, den die Leute vom AWL da angeschlagen haben.
Es ist ja keine grosse Sache, Caches in Wildruhezonen jeweils temporär zu disabeln während der Schutzzeit. Ich finde, das kann man von jedem Owner durchaus erwarten. Das gilt ja für Caches in Fledermausschutzgebieten, Froschwandergebieten oder etwa bei Falkenbrut genauso.
Ählich wie bei Naturschutzgebieten kann man ausserdem das Gebiet ja auch mit einem Multi zeigen, bei dem die Wege nicht verlassen werden müssen und dann die Box selber ausserhalb der heiklen Zone verstecken.
Wenn man das den Leuten vom Amt erklärt, haben die damit auch kein Problem.
Genausogut kann man beispielsweise auf einem Schneeschuhtrail einen Cache direkt am Trail in einen Baum hängen - auch das stört die Zuständigen nicht, da man damit das Wild nicht unnötig erschreckt.



Die Wildruhezonen sind für jedermann einsehbar unter:
http://wildruhezonen.ch/

Da sind nebst den tatsächlich gültigen Zonen auch "empfohlene" Gebiete angegeben.
Ausserdem ist auf der Karte ersichtlich, auf welchen Wegen man durch gesperrte Gebiete gehen darf - direkt an diesen Wegen ist es dann also auch möglich, Geocaches auszulegen, analog zu den Regeln in Naturschutzgebieten.

Ich habe schon vor über zwei Jahren direkt nachgefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, diese Wildruhezonen auf ein GPS zu überspielen oder ob so etwas zumindest geplant ist - das wäre schliesslich nicht nur für Geocacher wichtig, sondern vor allem für alle Schneetourengänger, denn auch von denen haben unterdessen viele ein GPS bei sich.

Leider sind die zuständigen Stellen hoffnungslos überfordert und sehen bisher keine Möglichkeit.
Genau wie beim Naturschutz auch ist ausserdem unser tolles dezentrales System mit seinem Kantönligeist extrem hinderlich.

Frau Berchtold (Projektbeauftragte Outdoor-Branche) hat mir aber im Januar 2014 immerhin mitgeteilt, dass eine App "in Arbeit" sei.
Mehr dazu weiss ich nicht, da ich selber kein App-fähiges Gerät besitze und ich mich deshalb in dieser Hinsicht auch nicht mehr weiter schlau gemacht habe.

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Die Wildruhezonen sind für jedermann einsehbar unter:

http://wildruhezonen.ch/

 

Da sind nebst den tatsächlich gültigen Zonen auch "empfohlene" Gebiete angegeben.

Ausserdem ist auf der Karte ersichtlich, auf welchen Wegen man durch gesperrte Gebiete gehen darf - direkt an diesen Wegen ist es dann also auch möglich, Geocaches auszulegen, analog zu den Regeln in Naturschutzgebieten.

 

 

 

 

 

Das ist die mir bekannte Karte, und darin ist wirklich alles tip-top dargestellt!

 

Wichtig ist auch noch zu wissen, dass die Grenzen nicht so haargenau gelten. Eine Dose, welche z.B. 5 bis 10 Meter ausserhalb der Zone platziert wird, muss im Listing ebenfalls den entsprechenden Text haben, und ist auch in der Schonzeit geschlossen werden.

 

...und ich muss sagen, dass ich das verstehe, wenn ich manchmal sehe, in welchem Umkreis vom Nullpunkt Dosen gesucht werden :wacko:

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Also bei meinem Cache liegt der Final direkt am offiziellen Wanderweg hinter einer Sitzbank (so auch im Hint beschrieben), man muss also den Weg nicht verlassen, um zu loggen. Andere Posten sind nicht vorhanden. Deshalb war ich erstaunt, dass das Amt mich so kontaktierte. Die Ankerkoordinaten des Mystery liegen auf dem Parkplatz im Dorf.

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Mkuya: wenn man auch unterwegs bei deinem Cache nirgends den Weg im Wildschutzgebiet verlassen muss und dieser Weg auch im Winter offiziell begehbar bleibt, wirst du wohl kaum Probleme bekommen. Erklär dem Amt einfach im Detail, wie die Situation ist, dann bekommst du sicher grünes Licht.

Wir haben einen Multi im Naturschutzgebiet, der sogar durch einen Reviewer archiviert wurde, weil die zuständige Naturschutzstelle reklamiert hatte. Nachdem ich den Kontakt gesucht und den Herrschaften erklärt hatte, dass man wegen unserem Multi zu keiner Zeit die Höhle betreten muss (die offenbar von Fledermäusen bewohnt wird), habe ich ein freundlliches Mail bekommen und durfte den Cache ohne weiteres wieder aktivieren.
Sicherheitshalber habe ich das Listing in diesem Fall dann auch noch ergänzt mit dem Hinweis, dass die Höhle eben nicht betreten werden soll. (Dass direkt vor der Höhle eine offizielle Feuerstelle der Gemeinde liegt und da dementsprechend häufig Leute sind, die teilweise natürlich auch in die Höhle gehen, ist ein anderes Thema. Das wird zwar den Naturschützern auch nicht gefallen, aber da sind sie offenbar machtlos)

Bearbeitet von T/anteFix
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Noch ein Update:

 

Nachdem ich dem Amt geschrieben hatte, dass die Finaldose nicht im markierten Wildruhezonengebiet liegt und ohne Verlassen des Wanderwegs geloggt werden kann,

erhielt ich wenig später ein Mail von einem Praktikanten des Amtes, der sich entschuldigte und bestätigte, dass mein Cache kein Problem darstelle. Er

habe mir das Warn-Mail "aus Versehen" zugestellt.

 

Jetzt frage ich mich: wie wissen die, wo die Finals der Mystery-Caches liegen? Ich nehme nicht an, dass arme Praktikanten den ganzen Tag Rätsel lösen müssen, um die

Finalkoordinaten herauszufinden. Haben sie diese allenfalls von den Reviewern oder Groundspeak verlangt? Geht das überhaupt? Das Mail tönte so, wie wenn sie genau

wissen würden, wo der Final liegt.

 

Gruss

 

Mkuya

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Ganz einfach: Die haben noch nciht verstanden, was ein Mystery-Cache ist. Die glauben noch immer, dass die Dose bei den Ankerkoords liegt.... Hier ist glaub etwas Aufklärung nötig.

 

Die Leute da, welche hier die Owner anschreiben, haben sehr wohl eine Ahnung, was ein Mystery ist, und dass das nicht die Koord's der Dose sind! Wenn man zuerts geschaut hätte, hätte man gesehen, dass bei diesem Beispiel die Ankerkoord's weder in einer Wildruhe-, noch in einer Wildschutzzone liegen, und hätte dann auf diesen Kommentar verzichten können.

Vielleicht könnte man sich ja auch überlegen, dass es auch in einem Amt Leute gibt, welche in der Freizeit cachen gehen. Vielleicht haben sie ja Freunde, welche cachen und lassen sich von ihnen beraten...

 

Ich habe absolut kein Problem damit, dass auch Dosen von mir betroffen sind. Das Mail war anständig und sachlich verfasst, sie lassen mit sich reden, und sind durchaus auch zu bereit, Fehler einzugestehen und ihre Beurteilung zu korrigieren!

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Ganz einfach: Die haben noch nciht verstanden, was ein Mystery-Cache ist. Die glauben noch immer, dass die Dose bei den Ankerkoords liegt.... Hier ist glaub etwas Aufklärung nötig.

 

Das glaube ich nicht. Dei Ankerkoords meines Caches liegen nämlich auf einem öffentlichen Parkplatz im Dorf neben einer Bergbahn. Also bestimmt nicht in einer Wildruhezone.

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Und wie kommt das Amt für Wald und Landschaft AWL denn drauf, dass die Dose in der Wildschutzzone liegt?

 

Anmerkung: Ich hätte cuh nichts dagegen, wenn ich so ne Mail bekäme. Ich würde den Dialog suchen und mit dem Amt einen geeigneten Platz ausserhalb der Zone suchen - bloss vertreiben lassen würd ich mich nicht.

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Und wie kommt das Amt für Wald und Landschaft AWL denn drauf, dass die Dose in der Wildschutzzone liegt?

 

Das frage ich mich eben auch! Vielleicht haben die Daten von Groundspeak oder Reviewern bekommen? Sie drohen ja auch mit Groundspeak, falls die Auflagen nicht eingehalten werden.

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Ich finde es toll, wenn Cacher und Ämter miteinander so gut Korespondieren.

Das durften wir bereits beim Bazzi-Event "Förster und Jäger" erleben.

 

Die Angst, sich eine Bewilligung bei den Zuständigen zu holen ist in der Regel unbegründet.... man muss nur miteinander Ehrlich und offen Komunizieren.

 

Geocaching ist ein Spiel, aber Fairnes und Rücksicht ist ein wichtiges Gebot damit alle zufrieden sind.

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  • 3 Monate später...

Die deutsche Bundespolizei hat ein sehr spezielles Sonderheft herausgegeben:
"Die Bundespolizei und das Geocaching"

 

Tolle Sache, auch das mit den Informationsveranstaltungen inkl. Helikopter mit Trackable....

 

Viel Spass beim Stöbern!

 

140508_geocaching_file.pdf

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