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Tote aus dem Stadtwald
Wie ein Krimi - mit echter Leiche
VON FRIEDERIKE TINNAPPEL
Wer die tote Frau ist, die am Sonntag von so genannten GPS-Schatzsuchern im Stadtwald gefunden wurde, bleibt ein Rätsel. Weil die weitgehend skelettierte Leiche auffällige Edelstahlkronen in Ober- und Unterkiefer hat, geht die Polizei davon aus, dass sie aus dem osteuropäischen Raum stammt.
Auf das Skelett waren Schatzsucher gestoßen, die mit Hilfe des amerikanischen Satellitensystems GPS (Global Positioning System) nach versteckten Objekten suchen, ein mittlerweile verbreitetes Hobby, "Mir hätte das auch passieren können", meinte Uwe Kletzing (58). Der Bankangestellte aus Schwanheim gehört zur Geocaching-Community. Das sind Leute, die mit GPS nach bestimmten Punkten suchen, an denen ein Gegenstand oder eine Botschaft hinterlegt wurde. Sie geben die Koordinaten ein und folgen der Wegbeschreibung. Die führt nicht immer auf der Hauptstraße entlang, sondern auch durchs Unterholz. Kletzings Frau, die ebenfalls auf Schatzsuche geht, ist Übersetzerin und Krimiautorin. Die beiden haben schon mal daran gedacht, dass man eine "Schatzsuche" auch wie einen Krimi gestalten könnte.
Im Internet gibt es bereits den "Pfalzkrimi Nr. 1". Dort werden die Geocacher aufgefordert, eine - allerdings fiktive - Leiche und ihren Mörder aufzuspüren.