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Geocaching und Mobilität


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"Der Tag der Erde (englisch Earth Day) wird alljährlich am 22.April in über 175 Ländern begangen und soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, die Art des Konsumverhaltens zu überdenken." aus Wikipedia

 

Die Startseite von Geocaching.com zeigt, dass in den letzten 30 Tagen ca. 7'200'000 Founds weltweit verbucht wurden; eine stolze Zahl. Wenn man annimmt, dass für jeden Found ca. 5 km (gute Schätzung?) notwendig waren mit Auto/ÖV/zu Fuss... so kommt man auf die ebenso stolze Zahl, dass alle Geocacher in diesem Zeitraum die Erde ca. 900 Mal umrundet haben...

 

Sicher wurden während diesem Unterwegssein vielen Cachern die Wunder der Natur auf vielfältige Weise sichtbar. Trotzdem sollten wir wohl immer wieder unser Mobilitätsverhalten überdenken. Verträgt unsere Erde ein so (benzin-)intensives Hobby?

 

Wir kennen viele Geocacher, die ihre Karosse für dieses Hobby ganz vernünftig einsetzen (jede/r muss für sich selbst entscheiden, was vernünftig ist) und wirklich die vielen schönen Seiten von Geocaching geniessen.

Wir stellen aber immer mehr einen Trend vom Genuss- zum Statistikcachen fest. Es geht nicht mehr um die schönen Orte, sondern um die Anzahl schnell gefundener Tradis. Da werden grosse Fahrwege für diese Statistik in Kauf genommen resp. der Erde zugemutet. 100/200/300 Logs pro Tag an vielen aufeinander folgenden Tagen... Ist das noch ein Genuss? Ja, über den Geschmack kann man streiten...

 

Eine Entschleunigung wäre hier sicher angebracht; die Erde ist uns dankbar.

 

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Ui war das heute schön... Velotour von Grenchen nach Lengnau, Meinisberg, rund ums und aufs Häftli. Büren und der Aare entlang wieder heim.

 

Auf dem Meinisberg auf dem Weg zum Cache zu diesem Thema sah ich ein Reh, später noch viele Schwäne und Enten.

 

Herrlich!

 

 

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Interessante Überlegung, aber ich glaube sie ist nicht sehr korrekt (5km/Cache) und vor allem kaum berechenbar. Ich habe versucht meine Statistik einwenig umzurechnen, da ich der typische Auto-Cacher bin. Die Frage ist nun schon hier: Welche Zahlen nehmen? In meiner Statistik steht, dass knapp über 50% meiner Caches im Bereich 0-20km von meiner Homebase liegen. Da ich aber oft mehrere Caches auf einer Tour mache (gem. Stats allerdings nur 3.5 pro Cachetag) und diese Statistikzahl ja immer von Home-Cache berechnet ist, stimmt da schon einiges nicht mehr. Dazu kommt, dass ich oft auch nicht alleine Unterwegs bin. Wenn wir also zu zweit fahren, verteilt/halbiert sich die Wegstrecke bereits wieder. Weiter müsste man berücksichtigen, ob man wirklich wegen dem Cache ins Auto gesessen ist oder ob man die Strecke vielleicht beruflich oder ferienhalber zurückgelegt hat und dann einfach noch vor Ort am Cachen war. Da fallen gleich nochmals viele Auto-km weg.

Nun gibt es nochmals eine km-Zahl in meiner Statistik, welche besagt, dass ich die "Gesamte Cache zu Cache Entfernung" 36000km beträgt. Wenn ich nun mal die berufliche Thailand-Reise da abziehe, dann bleiben für gut 2000 Caches noch 18000km übrig. Dieser Weg ist aber eben von "Cache zu Cache" und nicht "von Zuhause zu Cache zu Cache und wieder nach Hause". Also eigentlich auch wenig brauchbar. Vielleicht kann man sich mit weiteren Auswertungen und Berechnungen noch etwas mehr zusammenschustern, aber das wird schon sehr schwierig.

Und noch ein Punkt, den man in der Berechnung berücksichtigen muss: Wenn Geocaching nicht mein Hobby wäre, würde ich vielleicht viele km trotzdem fahren, weil es dann ein anderes Hobby gäbe. Nichtsdestotrotz gebe ich zu, dass ich immer mehr km mache, weil die Caches in der Homezone immer weniger werden (besonders die T5er). Da kommen an einem Weekend immer öfter mal 150-200km zusammen. Das letzte Weekend war so eines. Wir waren zu sechst in einem Auto unterwegs, haben ca. 240km zurückgelegt und drei von uns haben je 10 Caches geloggt. Das würde also pro Log 8km Autofahrt ergeben. Zugegeben ein eher schlechter Schnitt...

 

"Verträgt unsere Erde ein so (benzin-)intensives Hobby?" - Ehrlich gesagt: Ich weiss es nicht. Gerechnet auf den Gesamtverkehr, macht der Cache-Verkehr wahrscheinlich keinen Unterschied. Rechnet man das Verkehrsaufkommen aller Hobbies zusammen, dann kommt da vielleicht schon etwas mehr zusammen.

 

Kürzlich habe ich auf Facebook einen irgendwie passenden Spruch dazu gelesen: "10 Millionen jammern über die Spritpreise, fahren aber mit dem Auto zum Fitness-Studio, um dort Fahrrad zu fahren!!"

 

-- Attila

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Wir haben gar kein Auto, das sieht man unserer Statistik aber wohl auch an. Und in der Schweiz und speziell im Raum Zürich ist es auch relativ leicht, auf ein Auto zu verzichten. Andererseits haben wir uns gestern über die Mitfahrgelegenheit vom Cito gefreut. Der Mensch neigt nun mal zur Bequemlichkeit.

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Auch wir besitzen kein Auto (sind allerdings Mobility Mitglieder). Wir fahren im Schnitt vermutlich 20-30x pro Jahr selber Auto. Hauptsächlich Cachen wir mit ÖV, Velo und zu Fuss. Natürlich liegen da nicht so grosse Distanzen drin und auch die maximalen Funde pro Tag sind sicher eher limitiert. Punktuell habe ich auch schon fünf, sechs mal konkret ein Mobility-Auto gebucht, um Cachen zu gehen (unsere zwei Tage mit den meisten Funden: 30 und 29 waren zwei dieser Auto-Cache-Touren), meist um spezielle Caches anzugehen, die mit dem ÖV nur schlecht erreichbar waren. Sicher waren das "unnötige" Fahrten, insofern, dass wir diese nicht gemacht hätten, wenn wir nicht Cachen würden.

 

Wir sind (sowohl beim Cachen als auch im Alltag) mobilitätsmässig sicher nicht der Schnitt (der fährt viel mehr Auto) und ich habe mich auch schon gefragt, wie viel "Outdoor" bei vielen Cachern denn noch dabei ist, wenn sie zig Kilometer mit dem Auto fahren, um dann die letzten hundert Meter zu Fuss zu gehen, aber ich denke es ist - wie Attila das sagt - kein Geocaching spezifisches Problem. Genauso sehe ich Hündeler, die den Hümpu mit dem Auto in den Wald karren, um spazieren zu gehen; Eltern die die Kinder mit dem Auto in die ein paar hundert Meter entfernte Schule fahren; Leute die mit dem Auto ins Fitness fahren um Radzufahren (siehe Attilas Zitat); Leute die mit dem Auto in die Stadt einkaufen fahren und ewig Parkplätze suchen etc.

 

Die Frage wie wir Mobilität gestalten und welche Formen der Mobilität wir uns langfristig leisten wollen und können lässt sich wohl kaum allein mit Bezug aufs Geocaching beantworten. Trotzdem ist es natürlich ein spannender Denkanstoss!

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Ich bin ja auch ständig mit dem ÖV unterwegs. Jetzt ist mir aber bei einem meiner Caches (http://coord.info/GC3YKA8, ich gebe zu, ist ein einfacher Leitkantencache :wacko: ) etwas passiert, dass ich so nie für möglich gehalten hätte. Nachdem am 3. April noch jemand gescherzt hat "Ist es wirklich eine zukünftige Autobahn oder ein geheimer Fluplatz?", wurde der Cache nun tatsächlich via Helikopter angesteuert um zu loggen (http://www.geocaching.com/seek/log.aspx?LUID=52cd7e67-6501-4a3a-9c87-62eaf1f0b9ee).

 

Jetzt frage ich mich, müsste man einen Geocacher-Helikopter-Gönner-Beitrag einführen (ähnlich REGA), damit jeder Cacher einmal pro Schaltjahr eine Stunde lang Helicachen gehen könnte? :P

 

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