Multi oder lieber mehrere Tradi?

[Antefix]

In einem anderen Beitrag von uns wurde zwischenzeitlich die Frage aufgegriffen, ob man nicht lieber einen einzigen Multi anstelle von mehreren Tradis, die über eine ganze Strecke verteilt sind, auslegen sollte.

Das ist eine wirklich interessante Frage und wäre doch eigentlich eine separate Diskussion wert.

 

Hier mal ein bisschen Input von uns, wir sind gespannt, was andere so dazu meinen.

 

Im Juni dieses Jahres waren wir in Frankreich, auch da wollten wir selbstverständlich unsere Ausflüge mit Caches spicken. Wieder luden wir die Daten ins GPS und verzichteten auf Papierkram. Wir staunten nicht schlecht, in der Gegend, die wir besuchten, ist es ganz offensichtlich gang und gäbe, am gleichen Tag drei bis sechs Tradis auszulegen und so eine ganze Wanderroute für Dummies wie uns zu basteln.

Wir haben uns lediglich noch gutes Kartenmaterial besorgen müssen (1:25 000), die Punkte darauf eintragen und schon gings los zu wirklich genial schönen Touren. Teilweise lagen die Caches dabei kaum 300 m auseinander - aber bei jedem einzelnen Cache war auch wirklich etwas ganz besonders Sehenswertes zu entdecken.

Sicher hätte der Owner da Multis daraus machen können und halt an den einzelnen Punkten entsprechende Fragen stellen.

 

ABER: diese Caches werden, wie aus den Logs ersichtlich ist, wirklich grossmehrheitlich von Touristen gesucht. Deutschen, Belgiern, Engländern, Amerikanern, Spaniern, Schweizern.... und nicht alle sprechen so fliessend Französisch, dass sie sich an einen Multi trauen würden, der total dann vielleicht über rund 15 km geht.

So hingegen, mit lauter Tradis, haben viele die Touren in Angriff genommen. Manche haben nicht alle Boxen gefunden unterwegs, das ist ja normal.

Da es aber lauter Tradis waren, konnte man auch einfach zum nächsten Punkt weitergehen, wenn man mal eine Büchse nicht entdeckt hatte.

Und den schönen Platz, den der Owner zeigen wollte, hatte man trotzdem gesehen und genossen.

 

Auf unserer allerschönsten Tour, die den ganzen Tag in Anspruch nahm, haben wir beispielsweise grad den ersten Cache der Runde nicht gefunden, obwohl wir fast eine Stunde gesucht haben. Dommage, sagt der Franzose. Schön wars trotzdem. Wärs ein Multi gewesen, wäre hier einfach Schluss gewesen, wir hätten abbrechen müssen und hätten all die kleinen Sensationen, die nachher kamen, nicht mehr gesehen.

Da es aber lauter Tradis waren, konnten wir den nächsten ansteuern.

 

 

 

 

Auch in der Schweiz gibt es Wanderstrecken mit mehreren Tradis. Als Beispiel kann hier etwa die Pilatus-Kette dienen, die mittlerweile eine ganze Anzahl Tradis beherbergt. Die Logs zeigen, dass die wenigsten Cacher alle in einer einzigen Tour besuchen.

Die einen starten am Pilatus und gehen ein Stück nach Süden, um dann umzukehren.

Andere starten beim Stäfeli und machen eine kleine Rundtour, verzichten dafür aber auf ein paar von den nördlicheren Caches.

Manche haben sowieso einen Teil schon besucht und kommen nun ein zweites oder drittes Mal, um auch noch die neueren Caches zu suchen.

 

So gibts für jeden etwas, nach Mass und nach seinen persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten.

Das wäre in dieser Art mit einem einzigen grossen Multi nicht möglich.

Und für Touristen eignen sich die Tradis ganz bestimmt besser, zumal mittlerweile viele Schweizer Listings nur in Deutsch abgefasst werden.

Das spricht aber halt wirklich nicht jeder fliessend...

 

 

 

Wohlgemerkt: wir wollen hier nicht dafür plädieren, dass man anstelle von Multis lauter Tradi-Grüpplis auslegt.

Aber wir meinen, es hat beides seinen Reiz und beides hat seine Berechtigung. Und beides kann ganz gut nebeneinander existieren.

 

Jetzt sind wir sehr gespannt, was da noch so an Argumenten kommt, für und wider und überhaupt! Auf eine interessante, faire Diskussion!

[TommiB]

Ich war im Sommer in Schweden. In Orebrö hatte es einen Kulturweg mit div. Skulpturen und jede hatte ihren eigene Tradi, es waren 8 Stück über 4Km. Mich hat das persönlich auch erstaunt, aber eigentlich fand ich das auch total witzig. Auch die Gründe von Antefix spielen hier eine Rolle, wäre es ein Multi gewesen hätte ich ihn vielleicht nicht besucht (das Listing war zwar teilweise in Englisch, trotzdem wäre mir das Risiko zu hoch gewesen mittendrin stecken zu bleiben).

 

Also ich finde das ich eine solche Tour durchaus auslegen würde, sofern es bei jedem Posten wirklich was zu sehen gibt oder es einfach sinn macht. Als reine Tradi-Büchsli-Sammelstrecke hingegen würde ich das nicht machen.

 

Liebe Grüsse, Thomas

[Swiss Jim Hawkins]

Wärs ein Multi gewesen, wäre hier einfach Schluss gewesen, wir hätten abbrechen müssen und hätten all die kleinen Sensationen, die nachher kamen, nicht mehr gesehen.

Da es aber lauter Tradis waren, konnten wir den nächsten ansteuern.

Das ist genau, was ich in Frankreich so schätze. Ich habe schon einige Tradis dort besucht und meine Freude daran gehabt, ob gefunden oder nicht. Auch Reihen von Tradis im Gebirge waren so möglich. Hätte ich den Cache nicht gefunden, so wäre doch wenigstens der richtigen Weg klar gewesen. In Frankreich stellt sich diese Frage jedoch meistens nicht, die meistens Caches sind sogar für mich auffindbar

Ich komme eben aus dem Elsass zurück. Wegen ständigem Nebel in den Vogesen oben habe ich die eingeplanten dortigen Reihen von Bergcaches nicht gemacht, denn die Aussicht die man bei gutem Wetter haben kann, lasse ich mir dann schon nicht nehmen. So freue ich mich schon wieder auf den nächsten Besuch im Nachbarland.

[Gast mr.edi]

In einem anderen Beitrag von uns wurde zwischenzeitlich die Frage aufgegriffen, ob man nicht lieber einen einzigen Multi anstelle von mehreren Tradis, die über eine ganze Strecke verteilt sind, auslegen sollte.

Das ist eine wirklich interessante Frage und wäre doch eigentlich eine separate Diskussion wert.

 

Also mit meinem anderen Beitrag wollte ich nicht die Tradis verteufeln!

 

Es war eine Aussage zum Thema "Landschaden" und ich bin der Ansicht das sich dieser verhindern liesse mit langen Multis, aber nicht nur, sondern auch mit der Wahl des Verstecks durch Owner.

 

Persönlich bevorzuge ich in alpinem Gelände auch Tradis. Wozu auf einem Berggipfel ein Multi auslegen, man muss ja so oder so hoch wandern. Somit ist der Weg ja schon vorgegeben und ein Multi erübrigt sich. Anders sieht es aus wenn der Owner mit dem Multi irgendwo hin führen möchte, z.B. abseits des Wanderweges.

[salbedo]

Da in diesem Beitrag ein Thema angesprochen wird das mich auch beschäftigt hat. Und so gar auch einige meiner Caches angesprochen werden, melde ich mich jetzt auch noch zum Wort.

 

Als ich die Idee hatte Caches auf der Pilatuskette zu vertecken gab es nur den Cache in der Nähe des Kulms (enjoy the view). Bei mir dauerte es dann bis ich einen Tag fand um über die Pilatuskette zu wandern. Und unterdessen verstecken die Schlümpfe auf dem Mittagsgüpfi ein Cache welcher für mich dann auch als ein weiteren Ansporn um dort wandern zu gehen, sehe ich doch die Kette von meinem Fenster aus.

 

Und in Sachen Multis muss ich dazu sagen dass ich da oben nicht einen Multi auslegen wollte, da ich der Meinung bin, dass in den Bergen wohl besser Tradis versteckt, so dass man weis wohin die Tour geht und man kann die Tour auch selber planen.

 

Ich kann bestätigen was Antefix gesagt hat. Bis jetzt hat nur voegeli alle Pilatusketten Caches auf einmal geloggt. Alle anderen Logs (bei meinen Caches zwischen 4 und 9) wurden in verschiedensten Kombinationen geloggt. Jedoch fast keiner nur einen einzelnen.

 

Ich habe mir eigentlich nicht lange überlegt ob ich einen Multi mache oder nicht aus den oben gennanten Gründen.

 

Aber im Flachland mache ich leiber Multis als eine Reihe von Tradis innerhalb von wenigen Metern.

 

Als ich aber in Kanada war, habe ich mir fast nur Tradis rausgesucht (zum Glück gibt es dort so viele) weil es halt viel einfacher ist und man meistens nicht einmal umbedingt etwas ausdrucken muss wenn man die Beschreibung vorher liest.