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GPS-Benutzer hinterlassen Spuren!


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GPS-Benutzer hinterlassen Spuren / neuer Cache-Typ "Android-Cache"

 

Wie ich eben in der aktuellen "Satellite-Review" dieses Monats gelesen habe (Seite 14, links), ist an der ETH Lausanne einer Gruppe um den finnischen Forscher F.O.Huhtikuu eine interessante Entdeckung gelungen.

Demnach übertragen GPS-Empfänger bei der Messung vorallem auf organische Stoffe ein charakteristisches Muster, das durch Spinumkehr in den Molekülen zustande kommt. Nun ist es der Forschergruppe gelungen, einen Empfänger zu bauen, der solche Muster messen kann.

Wie sich heraus gestellt hat, ist der Frequenzbereich von 1227 MHz bis 1575 MHz, in welchem die GPS-Satelliten ihre Signale senden, besonders günstig für solche Musteraufprägungen. Ausserdem verläuft die Übertragung nicht linear, sondern exponentiell, d.h. wenn ein GPS-Empfänger an einer bestimmten Stelle 2 Minuten lang misst, wird das übertragene Muster etwa 4 mal stärker ausgeprägt als bei einer Messung von 1 Minute.

 

Mit dem Empfänger der Forschergruppe ist es nun möglich, die Spur, die ein eingeschalteter GPS-Empfänger hinterlässt, zu verfolgen. Da insbesondere die Vegetation aus einem hohen Anteil an organischen Molekülen besteht, ist die Spur insbesondere in ländlichem Gebiet besser verfolgbar als in urbanem. Leider hat die Musteraufprägung eine Halbwertszeit von zwei Tagen, d.h. nach zwei Tagen ist nur noch die Hälfte messbar.

Bereits interessiert sich Google lebhaft für die Entdeckung. Falls die Empfänger genügend miniaturisiert werden können (im Moment haben sie noch die Ausmasse eines Handys), will Google sie in die Version 3.0 von Android integrieren. Das würde bedeuten, dass jedes Handy mit dem Betriebssystem Android solche GPS-Muster aufspüren könnte.

 

Bedeutung für uns Geocacher:

Das eröffnet insbesondere für uns Geocacher spannende Möglichkeiten. So könnte mit einem solchen Handy die Spur, die ein Cacher mit seinem eingeschalteten GPS-Empfänger in der Landschaft hinterlassen hat, verfolgt werden. Da die Musteraufprägung exponentiell verläuft, wäre das Signal an solchen Orten besonders stark, wo der vorausgehende Cacher sich längere Zeit aufgehalten hat, also an Zwischenposten von Multis oder beim Endcache selbst. Es wäre also auch möglich, ohne GPS-Empfänger, aber mit einem solchen Android-Handy, einen Cache zu finden! Vorallem für FTF-Jäger würde sich die reizvolle Möglichkeit eröffnen, die Spur eines Owners, der einen neuen Cache auslegt, zu verfolgen und den Cache zu finden, bevor er veröffentlicht ist!

Was ich persönlich an dieser Entwicklung besonders positiv finde, ist, dass die Musteraufprägung bei organischen Stoffen am wirksamsten ist. Da auch Tupperdosen aus organischem Material bestehen, wären die Signale umso ausgeprägter, je grösser die Dose ist.

 

Ich zweifle nicht daran, dass Groundspeak auf diesen Zug aufspringen würde und einen neuen Cachetyp "Android-Cache" aufschalten würde, der ohne GPS gefunden werden kann.

 

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So ein Mist. Ich habe mir meine "Satellite-Review" Ausgabe ausgerechnet an einem Kiosk gekauft, wo der Verkäufer abergläubisch ist und daher kurzerhand die Seite 13 rausgerissen hat. Tja, und welche Seite wäre da auf der Rückseite gewesen? Dabei hätte es da sicher noch mehr spannende Hintergrundinformationen gehabt. ;)

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Das hört sich SEHR interessant an. Vor allem in Verbindung mit den neuen Mini-Schwarzlöchern vom CERN ergeben sich daraus interessante Kombinationen. Sobald die Handy's die Caches aufgrund der Spuren entdecken, könnte man die Tupperdosen doch in den schwarzen Löchern verstecken - die gibts übrigens ab heute iim 10er Pack zu kaufen, allerdings nur online im CERN-Shop. Damit wäre auch dieses Problem erledigt und wir können beruhigt auf "normale" FTF-Jagd gehen. Nur weiss ich noch nicht, wie man die Dosen wieder aus den Löchern raus bringt, aber da wird uns Algorithmus sicher helfen.

 

@Ursprung: Klar, das geht schon heute. Für Windows gibt es ein Tool GPIMEILocator.NET Dieses fragt direkt die Satelliten an. Bedingung: ein Garmin-GPS ab der Oregon 300 Serie direkt am Compi angeschlossen. Aber Achtung, nur die Version 1.4.10 läuft wirklich stabil.

 

Gruss, Thomas

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Kobras haben seit längerer Zeit ein ähnliches Gerät versuchsweise in Betrieb. Der Versuch wird unterstützt von der Schweizerischen Versuchsanstalt für Biologische Suchgeräte (SVBS). Das Suchgerät, in Form der Hündin KIRA (kynologisch interessante Rarität), reagiert vorläufig leider nur auf ALGO-Moleküle (allgemein logische Geocaching Organismen).

Sucht und findet ein solcher ALGO einen Cache, ist KIRA in der Lage diesen Cache ebenfalls zu orten. Leider beträgt die Halbwertzeit dieser ALGO-Moleküle nur 12 Stunden. Somit ist vorläufig noch mit einer hohen Zufallsrate zu rechnen. Aus diesem Grund ist KIRA noch nicht Klonreif.

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@Ursprung: Die Leistung der normalen GPS-Geräte sind ja leider zu schwach, dass sie direkt mit den Satelliten kommunizieren können. Daher gibt es ja (fast) auf der ganzen Welt verteilt Stationen des WGCN (Worldwide GPS Communication Network), welche diese Aufgabe übernehmen. Wird ein modernes GPS-Gerät eingeschaltet, wählt es sich ähnlich wie ein Handy ins WGCN ein und identifiziert sich dort mit einer im Gerät hinterlegten einmaligen Nummer. Im Moment wird die Technik im zivilen Bereich nur genutzt um die Positionsgenauigkeit zu verbessern. Es ist aber davon auszugehen, dass weitere Anwendungen folgen werden. Die Kommunikation mit dem WGCN erfolgt verschlüsselt. Es ist aber schon Hackern gelungen, diese Verschlüsselung zu knacken. Damit wird es einem Hacker möglich, die genaue Position jedes eingeschalteten GPS-Gerätes festzustellen. Da die Verschlüsselung für jedes Gerät einzeln gehackt werden muss, ist der Aufwand hierfür aber relativ gross.

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